Hinweis:
Ich bin kein Equipmenttester. Auch stelle ich hier nicht mein gesamtes Equipment vor. Jedoch werde ich ziemlich oft gefragt, welche Objektive ich empfehlen
kann. Oder welche ich nutze.
Deshalb habe ich im Blog die Rubrik „Equipment“ geschaffen. Hier möchte ich lediglich meine Meinung kundtun.
Vollformat Sensor. Leicht. Klein. 4k filmen. Ältere manuelle Objektive adaptierbar und dank Sigmas Mc11 Adapter sind Canon Objektive mitsamt Autofokus nutzbar. Was will man mehr? Naja. Wenn man einen Profi-Preis bezahlt wäre auch eine Profi-Kamera nett? Zugegeben, eine etwas provokante Antwort. Nur leider ist viel Wahres dran.
- Das Klappdisplay ist toll. Man kann es klappen. Canon hat sowas bis heute nicht in seinem Portfolio. Keines der 5d 1 bis Mark 4 hat das. Sony ist da deutlich innovativer.
- Der Sensor ist super! Mit 42Megpixel knapp unterhalb meiner 5ds. Die hat 50,6 Megapixel.
- Die Cam ist klein
Was mich an der Sony so stört:
- die Cam ist klein und fummelig (was ein Vorteil ist, ist leider auch oft ein Nachteil...)
- Das Einstellrad, auf der Rückseite ist viiiiel zu leichtgängig. Ständig verstellt man was. Es ist eh schon fummelig, weil alles so klein ist. (ja ich weiß, man kann nicht alles haben). Aber dann macht doch bitte ein Einstellrad mit einem gescheiten Widerstand…
- Das Display: Leider stimmen die Helligkeitswerte nicht. Wo das Display einen ausgebrannten Himmel zeigt, sieht man erst im Sucher-Monitor, dass das Bild doch nicht überbelichtet war, sondern genau gepasst hat. Da hilft es auch wenig dass das Display klappbar ist…
- Der SD-Karten Slot schreibt Daten leider nur mit maximal rund 36 MB/s. Die 5ds mit 77 MB/s. Wenn man der Canon eine CF-Karte gibt, geht es dort mit bis 100 MB/s zur Sache. Ob das schlimm ist? Naja. An der Canon mache ich 1-50 Fotos. Drücke auf Wiedergabe, und das Bild ist sofort da. An der Sony mache ich ein einziges Foto. Drücke auf Play, und bekomme einen Schriftzug der mich informiert, dass die Kamera gerade das Bild abspeichert, und der Vorgang nicht möglich ist. Nervig! Unprofessionell! Aber gut, bei so ner teuren Cam spart man halt am SD-Controller. WHAT?? Von mir aus... Nur, anstatt mir dann, wenn die Cam soweit wäre, das Bild zu zeigen, muss man erst noch auf „OK“, und dann nochmals auf „Play“ drücken. Warum?!! Warum verbaut Sony erst so nen lahmarschigen SD-Slot?!! Um dann ein doofes Menü dahinter zu setzten.Total nervig!!
- Dann, die Akkus. Ich weiß. Jeder lästert, dass die Akkus zu schnell leer gehen. Ok. Tun sie auch. Das wusste ich auch vorher schon. Und ich lebe damit. Geschenkt! Aber, warum um Gottes willen, konstruiert man Akkus die man falsch herum einlegen kann? Selbst meine Sony A77 (Gott hab sie Seelig) hatte solche Probleme nicht. Bei der 5d sind die Akkus so geformt, dass sie nur in eine Richtung reinpassen. Perfekt! Bei der Sony ist es ne 50/50 Chance obs passt oder nicht.
- Das Menü und die Menüführung ist eine voll Katastrophe. Warum?? Sony!!! Warum?? Ich suche ständig Funktionen die nie da sind wo man sie vermutet…
- Die Tastenbelegung ist… nennen wir es: interessant. Aber, dank der frei Programmierbaren Tasten, war es recht einfach möglich die Sony so einzustellen, dass man sie fast wie die Canon bedienen kann. Ich habe mir quasi eine Canon da drauf Programmiert. Aber: Warum macht Sony das nicht gleich so?
- An Phasen-Autofokus Sensoren hat Sony 399 Stück verbaut! Respekt! Wirklich krass! Meine Canon 5ds hat „nur“ 61 und davon „lediglich“ 41 Kreuzsensoren. Aber: Die tun alle ihren Job. Treffen immer. Also: Immer!!! Und sind gegenüber der Sony wahnsinnig schnell Sony: 399 Sensoren sind ja nett. Aber leider nicht zuverlässig. Und auch nicht so schnell wie bei Canon. Und je weiter am Rand die Sensoren sind, desto schlechter werden sie. 100, die wirklich top funktionieren, hätten gereicht…
- Die Cam ist solide gebaut. Macht einen echt wertigen Eindruck. Leider klappern die Gurtaufnahmen… Hach, es ist doch auch immer was… Toll finde ich das mechanische Einstellrad für die Belichtungskorrektur. Sehr, sehr schön! Die Wasserwage im Display und/oder im Sucher hat die 5ds auch. Aber: Sony hat‘s damals halt erfunden. Das manuelle Fokussieren mit Fokus-Peaking (die roten Ränder) ist natürlich (wie bereits auch schon an meiner A77) genial.
Ich habe die A7RII wegen des 4k Filmens, und des Dynamicumfangs gekauft. 4k Filmen ist top, und geht auch ohne Crop. Der Dynamicumfang ist auch tatsächlich etwas besser. Aber lange nicht so
deutlich wie erhofft. Reviews auf Youtube und was man sonst so im Internet an Tests der neuen Sony-Sensoren findet, sind einfach gnadenlos übertriebe. Ja. Sony ist besser. Es sind aber keine
Welten, eher Nuancen. Ein weiterer Kaufgrund war das Gewichtes und die Größe als Reisekamera. Als Ergänzung zur Canon 5ds. Mit 42 Mpixel ist sie auch recht nahe an der Canon 5ds dran. Als
Hauptkamera würde ich mit der A7RII nicht glücklich werden, und kann sie dafür auch nicht empfehlen. Außer man fotografiert ausschließlich Landschaften, Architektur und Stillleben die nicht
weglaufen… Dennoch ist das natürlich eine sehr, sehr gute Cam. Man merkt einfach sehr, sehr deutlich, dass Sony eben erst in den Kamera-Markt eingestiegen ist, und ihnen
gegenüber Canon und Nikon einfach mal 100 Jahre Erfahrung im Foto-Bereich fehlen… Schade.
Nachtrag im Feb. 2019:
Die Nikon Z6/Z7 oder die neue Canon EOS R zeigen wie es geht.
Eine Kamera die klein ist, aber gut in der Hand liegt. Gute Menüführung und ein SchulterDisplay hat.
Die beiden sind die A7RII/A7RIII die ich von Sony 2015/2017 gerne gehabt hätte.
Dazu kommt: Canon macht mit dem neuen R-Mount alles richtig. Man setzt auf ein großes Bajonett. Wesentlich größer als das Sony e-Mount. Oder das "alte" Canon EF Mount. Dadurch werden
Objektivkonstruktionen möglich, die es bislang so nicht gab. Wenn Canon alles richtig macht, kann das zu neuen tollen Innovationen im Objektivbau führen. Sehr gut! DA hat man mal nachgedacht, und
ein Mount entwickelt, das die Vorteile des fehlenden Spiegels mal so richtig nutzt! Meine Sony kann wohl demnächst in Rente gehen!